Wayne of Gotham: Batman: Ein DC Comics Roman (German Edition) by Hickman Tracy

Wayne of Gotham: Batman: Ein DC Comics Roman (German Edition) by Hickman Tracy

Autor:Hickman, Tracy [Hickman, Tracy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Panini
veröffentlicht: 2014-06-25T22:00:00+00:00


Blut und Chaos

Thomas trat einen Schritt zurück. Er hörte nicht auf zu zittern. Er blinzelte und starrte auf das Wort, das mit Blut neben dem glitzernden Kreis aus eingeschlagenem Glas auf das Fenster geschmiert worden war.

Nazi

Dr. Ernst Richter lag wie eine zerbrochene Puppe unter dem gesplitterten Verbundglas. Sein Blut rann von der Aufprallstelle aus abwärts. Seine Gesichtsknochen waren unter der Wucht, die ihn über seinen Schreibtisch gerissen hatte, gebrochen, seine Züge geschwollen und verfärbt. Wie auf einem Nebengleis seines Denkens katalogisierte Thomas rasch die diversen Verletzungen, seine medizinische Ausbildung spulte sich in seinem Hinterkopf fast wie unter einem eigenen Willen ab. Der Neigung seines Kopfes auf dem Hals nach zu urteilen war der Wirbel C5 oder C6 vermutlich gebrochen. Angesichts der seltsamen Kopfform ging er außerdem von Frakturen vorn oder seitlich am Schädel aus. Das linke Schlüsselbein schien gebrochen zu sein, ebenso wie mehrere Rippen auf derselben Seite. Der linke Unterarm wies einen komplizierten Bruch auf, genau wie höchstwahrscheinlich beide Beine. Die durch den Aufprall verursachten Platzwunden sowie der Riss in der Halsschlagader auf der rechten Seite waren für den Großteil der Blutungen verantwortlich, und in Anbetracht der Menge des Blutes, das sich auf dem Schreibtisch und dem Boden gesammelt hatte, war die Arterie durchtrennt worden, bevor Dr. Richter in das Glas geschleudert wurde.

Als er noch am Leben war.

Thomas schauderte, während er sich mit dem Rücken an die Aktenschränke im hinteren Teil des Büros drängte. Das Denken fiel ihm schwer.

Er hatte es bedauert, sein Treffen mit Dr. Richter aufgeschoben zu haben, und beschlossen, ihn heute Abend im Forschungslabor aufzusuchen. Der plötzliche Tod Patrick Waynes infolge eines Herzinfarkts vor beinah zwei Wochen hatte Thomas’ Leben vereinnahmt. Es schien, als hätten die kalten Hände seines Vaters auch den Herzschlag in Thomas’ Leben angehalten und ihn mit sich ins Grab hinabgezerrt. Die Organisation der Beisetzung, die verschiedenen Fassungen und Tücken des komplizierten Testaments seines Vaters, die Anforderungen, die das Anwesen und Imperium an Thomas stellten, die von ihm verlangten, um des „Marktes“ und der Aktionäre willen Führungsqualitäten und Stärke zu demonstrieren … all das hatte ihn des Lebens beraubt, das er für sich gewählt hatte.

Aber was da auf der anderen Seite des Schreibtischs lag und das Linoleum besudelte, war eine andere Art von Tod. Das war nicht der kalte, betäubende Schlaf, als den man sich den Tod gemeinhin vorstellte, sondern eine Folge brutaler, blutiger Rage und tobenden Zorns. Ein entfesseltes Ding, das irgendetwas tief in Thomas ansprach, nach einem Tier rief, das er sorgsam eingesperrt hatte und auf dessen Heulen er nie hörte. Er fürchtete dieses Tier, und die Tatsache, dass das Blutbad ringsum es wecken wollte, ließ ihn noch heftiger frösteln.

Thomas stolperte über die kaputte Bürotür und zurück in das verwüstete Labor. Die zerstörte Einrichtung und die kreuz und quer liegenden Tische hatten ihm den ersten Schock versetzt, als er den Raum betreten hatte. Nachdem er das zerstörte Glas gesehen hatte, war er sofort ins Büro gestürmt. Erst jetzt wurde ihm seine Umgebung immer mehr bewusst … und die Gefahr, die sie barg.



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